In der Nacht zum 1. August wird das Schnitterfest gefeiert.
Schnitterfest deshalb, weil zu diesem Zeitpunkt die erste Kornernte eingebracht worden ist. Die Bauern haben also allen Anlass, ein fröhliches Fest zu feiern, denn eine wichtige Etappe in ihrem Anbaujahr ist bewältigt, ein Grossteil der lebenswichtigen Wintervorräte ist geerntet und sicher unter Dach und Fach.
Anfang August merkt man auch schon deutlich, dass die Tage allmählich wieder kürzer werden. Es ist zwar häufig noch brütend heiss, man redet ja auch von den Hundstagen, aber die Richtung des Jahreslaufes ist klar: es geht jetzt auf den Herbst zu.
Insofern ist Lammas nicht nur ein Fest der Fülle, sondern auch des Abschiednehmens.
In früheren Zeiten wurde bei diesem Fest der Korngott geopfert. Das kann eine Puppe aus Stroh sein, in manchen Fällen, wenn besonders viel Gnade von den Göttern erhofft wurde, kam es aber auch zu Menschenopfern. Damit das Opfer besonders wertvoll für die Götter ist, wurden Prinzen oder hochrangige Kriegsgefangene geopfert. Diese Zeiten sind inzwischen natürlich vorbei.
Lugh steht für die Glut der Reife, der einerseits die Feldfrüchte reifen und das Obst süss werden lässt. Andererseits ist Lug auch der Terminator, der das satte Grün des frühen Sommers beendet.
In der Mytholgie tötet Lug (= Loki der Nordgermanen) den sanften Baldur.
Dieser Name stammt eigentlich aus dem frühen christlichen Brauchtum, wird aber auch von modernen Hexen für das Augustfest benutzt.
Manche feiern übrigens erst am 6. August, weil das aus ihrer Sicht in astrologischer Hinsicht der korrektere Zeitpunkt ist.
Daher ist Lammas auch für uns eine gute Gelegenheit, zum Feiern ein Brot zu backen.
Man kann auch einen Hefeteig zubereiten und ihn als Stockbrot über dem Lagerfeuer garen.
Traditionell werden an diesem Tag die geernteten Kräuter gesegnet, früher im Namen der Göttin, später, nach der Christianisierung, im Namen Marias.
Es bietet sich also an, für das Lammas-Fest einen Kräuterstrauss zusammen zu stellen.
Üblicherweise werden neun verschiedene Kräuter zu einem Strauss gebunden.
Ich finde aber, man sollte die Kräuter für den Strauss nehmen, die in der Umgebung wachsen, egal wieviele oder wenige Sorten es sind.
Diesen Strauss kann man trocknen lassen, dann hat man für den Winter
einen Notvorrat an Heilkräutern.
Dazu ist es jedoch wichtig, dass man die Kräuter nicht an vielbefahrenen Strassen sammelt.