Eiche


Die Eiche (= Quercus ...) ist DER Baum der Stärke und der Stabilität, vor allem im deutschsprachigen Raum ist sie dafür hochgeehrt.

Manche Eichen werden bis zu 1000 Jahre alt und ihr Stammdurchmesser kann bis zu drei Meter betragen.

Aus Eichenholz kann man extram stabile und langlebige Häuser und Möbel bauen, so ein dicker Eichenbalken übertrifft den meisten Stahlbeton bei weitem, was die Ausdauer angeht.

Die gebuchteten Blätter der Eiche sehen so typisch aus, dass selbst kleine Kinder und Menschen, die sich kaum für Bäume interessieren, die Eiche erkennen können, auch schon vor der Reife der Eicheln, die dann jeden Zweifel ausräumen.

Nutzung der Eichen

Die Eicheln werden von Tieren, vor allem von Schweinen, geliebt und sehr gerne verzehrt. Da die Eicheln sehr nährstoffreich sind, stellen sie ein hervorragendes Mastfutter dar, das die Schweine auf gesunde Weise wachsen lässt.

In schlechten Zeiten diente die Eichel auch den Menschen als Nahrungsmittel, wenngleich die Zubereitung der Eicheln für Nahrungszwecke aufgrund ihrer Bitterstoffe recht aufwendig ist. Aber bevor man verhungert, nimmt man auch mehrfaches gründliches Ausspülen in Kauf. Sogar einen Kaffeeersatz kann man aus den Eicheln zubereiten, den berühmt-berüchtigten Eichelkaffee.

Und die Rinde junger Zweige ist heilkräftig, denn sie wirkt so stark zusammenziehend, dass man mit ihr Hautprobleme und Durchfall behandeln kann. (Siehe Eiche bei heilkraeuter.de)


Göttlicher Baum

Bei all den tollen Eigenschaften der Eiche wundert es kaum, dass sie seit jeher sehr geschätzt wurde.

Die Eiche ist ein Baum, auf den man sich verlassen kann, der Stabilität und Sicherheit bietet.

So alt werden Eichen, dass sie von Zeiten künden können, die Äonen von uns entfernt sind. Manch eine Eiche hat den dreissigjährigen Krieg erlebt und die Inquisition.

Das sind Zeitspannen, die wir zwar in Jahreszahlen ausdrücken können, aber kaum noch anhand vieler "Ur"s vor dem Wort "Grossmutter".

Heiliger Baum vieler Völker

Nicht nur den Deutschen ist die Eiche heilig, sondern überall, wo sie wächst, wird sie besonders geschätzt und wurde schon in der Antike in religiösen Ritualen gewürdigt.

Eichenorakel in Griechenland

Im alten Griechenland waren die Eichen dem Zeus geweiht. Bei Dodona gab es ein Eichenorakel. Dort standen die Eichen des Zeus.

Die weissgekleideten Priesterinnen lauschten dem Rauschen der Blätter und interpretierten das Gehörte als Stimme des Gottes.


Junge Blätter

Keltische Druiden und die Eichenmistel

Auch den Kelten war die Eiche besonders heilig.

Die Druiden leiten ihre Berufs-Bezeichnung vom keltischen Wort für die Eiche "duir" ab.

Die Kelten benutzten Eichenlaub für ihre religiösen Rituale.

Am allerheiligsten war den keltischen Druiden die Mistel, die auf den Eichen wuchs. Diese Misteln schnitten sie mit goldenen Sicheln. Sie durften den Boden nicht berühren.

Donareiche der Germanen

Die berühmteste heilige Eiche der Germanen war die Donareiche, dem Gott Donar, beziehungsweise Thor geweiht, die im Land der Chatten stand, dort wo jetzt die Hessen leben.

Dieser uralte Baum, der ein wichtiges Baumheiligtum war, wurde 723 vom Heiligen Bonifatius gefällt.

Die Anhänger der alten Religion erwarteten, dass der Blitz Bonifatius niederstrecken würde, ob dieses Frevels, aber nichts dergleichen passierte.

Von der fehlenden Reaktion des Donnergottes erschüttert, liessen sich viele der heidnischen Chatten damals taufen.

In der Zeit danach wurden viele Baumheiligtümer zerstört und die Menschen wurden gezwungen, sich taufen zu lassen.
Eichel

Blitz-Baum

Fast überall wurde die Eiche dem jeweiligen Donnergott geweiht.

Dies wird manchmal mit der Idee in Verbindung gebracht, dass Eichen besonders anfällig für Blitzschlag seien.

Darauf deutet auch schon der bekannte Blitzschutz-Spruch hin.

"Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen"

Das ist aber kein nützlicher Spruch, denn auch in Buchen schlägt der Blitz ein. In alle hohen Bäume kann der Blitz häufig einschlagen, dies hängt mit der Höhe dieser Bäume zusammen.

Mit den "Buchen" in obigem Spruch sind eigentlich niedrige Büsche gemeint, die früher manchmal "Buchen" genannt wurden. In niedriges Buschwerk schlägt der Blitz normalerweise kaum ein.

Möglicherweise hat die Zuordnung der Eichen zu den Donnergöttern auch andere Ursachen.

Die Donnergötter sind ja auch immer sehr männlich und stark, ganz ähnlich wie die Eichen, sie passen also naturgemäss gut zusammen.



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